michèle Minelli

Chaos im Kopf

Viele Kinder kennen ihn: den Druck der Eltern, gute Noten zu schreiben, in der Schule brav, aufmerksam und angepasst zu sein. Antonias Mama ist anders. Nicht nur übt sie keinen Notendruck aus, offensiv tritt sie gegen die Schule auf. Ihre drei Töchter sollen frei aufwachsen, ohne sich an Konventionen zu orientieren. Antonia jedoch wünscht sich Erfolg in der Schule, weiß, dass sie ihren beruflichen Traum nur verwirklichen kann, wenn sie aufs Gymnasium kommt. Davon will ihre Mutter nichts hören, lügt, schürt Ängste vor Jugendwohlfahrt und Heim. Als sich der Drogenmissbrauch und die Übergriffe von Mamas Lebensgefährten Charlie nicht mehr verheimlichen lassen und die Situation vollends eskaliert, gelingt es Antonia, sich gegen ihre starke Mutter aufzulehnen und einzufordern, worauf sie ein Recht hat: ein eigenes Leben, eigene Ziele, eigene Träume. Und sie findet - kurz bevor alles zu spät ist- Ausweg und Hilfe. Ein bedrückender Roman, über das Los, in einer Familie aufzuwachsen, die keine ist. Über pure Verzweiflung und einen unbeugsamen Willen.

Michèle Minelli, Chaos im Kopf. Antonia vierzehn-dreiviertel, Jungbrunnen 2021, ab 13 J.